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Laura Kirchgässner

Koloratursopranistin im Interview

© Laura Kirchgässner

Von Nicola Mai am veröffentlicht.

Ich war von Natur aus ein schüchternes Mädchen. Dann habe ich gemerkt, dass ich mit der Stimme aus dieser Schüchternheit ausbrechen kann. Das war pure Freude und Unbeschwertheit. Als ich acht Jahre alt war, habe ich zu Hause allen erzählt, dass ich Sängerin werde.– Laura Kirchgässner

Seitdem ist viel passiert. Laura Kirchgässner bekam Gesangsunterricht und wurde nach dem Abitur an der Musikhochschule Karlsruhe angenommen. Dort macht sie im Sommer 2022 ihren Masterabschluss Music/Arts Gesang. 

Gibt es einen Aspekt am Studium, der Außenstehende häufig überrascht?

Es ist wichtig sich mit dem Körper zu beschäftigen, weil die Stimme im Körper resoniert. Ich muss den Körper entlasten, um lange durchzuhalten. Trotzdem muss ich die stimmliche Arbeit machen. Das ist eine schwierige Balance. Jeder Körper ist anders. Die einen haben ein Hohlkreuz, andere Spannung im Kiefer. Man guckt, was beim Singen körperlich passiert und korrigiert, damit die Stimme bestmöglich klingen kann.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern?

Es ist eine große Vertrauensfrage sich und seine Stimme einem Hauptfachlehrer anzuvertrauen. Dieser bekommt Zweifel, Ängste und Krisen mit, die glaube ich, jeder hat. Es ist wichtig darüber zu reden. Junge Sänger stehen vor großen Herausforderungen. Man ist ständiger Bewertung ausgesetzt und muss erst lernen damit umzugehen. Ich hatte großes Glück, denn ich habe in meinem Lehrer wirklich eine sängerische Vertrauensperson gefunden.

Laura Kirchgässner reagiert auf Klischees über Opernsänger*innen

Im November 2021 sang Laura Kirchgässner die Arie der Königin der Nacht im Konzert der Reihe „Rendezvous Classique“ im Weinbrennersaal des Kurhauses Baden-Baden.

Der Hölle Rache geht bis zum f3. Bist du, selbst als Koloratursopranistin, sicher, dass es jedes Mal klappt?

Gerade bei der Arie der Königin der Nacht habe ich von allen, die bisher diese Arie gesungen haben gehört, dass es immer ein Risiko ist. Das kann ich auch bestätigen. Für mich, obwohl ich eine noch höhere Stimme habe, ist es eine große Mutfrage. Man muss diese Grenztöne auf den Moment abrufen. Ich musste das auch ein paar Mal vorsingen, bis ich ein besseres Gefühl hatte. Mittlerweile macht mir das Risiko Spaß. 

Welche Vorbilder hast du?

Ich habe viele Vorbilder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In meiner Kindheit wurde ganz viel Queen gehört. Freddie Mercury ist für mich eines der größten Vorbilder in seiner freien Art zu sein und zu singen. Mein Lehrer ist mir ein Riesenvorbild und dann natürlich auch Sopranistinnen wie Edita Gruberová und Erna Sack. 

Was ist dir als Sängerin besonders wichtig?

Ich möchte nichts aufsetzten, auch in der Rolle nicht. Als ausgebildete Sängerin ist das manchmal schwierig, weil man viel Input von verschiedenen Seiten bekommt. Es geht darum sich freizumachen und zu schauen: Wie würde ich persönlich diese Sache sagen oder präsentieren? Um das dafür nötige Selbstvertrauen aufzubauen, habe ich Zeit gebraucht. Es ist mir aber wichtig, dass ich singen kann, wie ich selbst bin – aus dem Herzen heraus.

Hier geht es zur offiziellen Website von Laura Kirchgässner: https://www.laurakirchgaessner.com

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