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JKK Spätschicht: Feature

Podcast: Das Instrument

Musik im russischen Angriffskrieg

© Lilly Timme | erstellt mit Adobe Firefly

Von Absolventen JKK am veröffentlicht.

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine angegriffen. Am Abend zuvor veröffentlicht der regimetreue Sänger Shaman den Song Wstanem („Lasst uns aufstehen!“) – eine patriotische Hymne auf Russland. Ein Zufall? Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass Wladimir Putin sehr gut um die Kraft von Musik als Propagandainstrument und Waffe weiß – aber er weiß auch: Keine andere Kunstform kann ihm und seinem Regime so gefährlich werden wie Musik.

Im Podcast „Das Instrument“ lade ich euch ein, gemeinsam mit mir einen genauen Blick auf die Rolle der Musik im russischen Angriffskrieg zu werfen – auf ihr Potential als manipulative Waffe genauso wie auf ihre Rolle als Medium für die Gegner:innen des Putinregimes.

Folge 1: Warum funktioniert Musik als Kriegspropaganda?

Musik besitzt wie kaum eine andere Kunstform die Kraft, unmittelbar Emotionen in Menschen auszulösen. Durch das gemeinsame Erleben von Musik kann ein starkes Gefühl der Verbundenheit und eine Euphorie entstehen, wie man sie schließlich auch von jedem guten Popkonzert kennt. Diese eigentlich positiven Eigenschaften der Musik können Diktatoren und Kriegstreiber aber durchaus für sich nutzen: So wie Wladimir Putin in Russland.
Zu Gast in dieser Folge sind die Musikwissenschaftler Prof.Dr. David-Emil Wickström und Prof.
Dr. Friedrich Geiger.

Dieser Audio-Beitrag enthält Gema-Material und musste aus diesem Grund 7 Tage nach Veröffentlichung depubliziert werden.

Folge 2: Der King of Z-Pop

Der Sänger Shaman ist der derzeit größte Star einer neuen Bewegung in der russischen Popindustrie: dem Z-Pop. Dieses „Genre“ kombiniert patriotische bis kriegsverherrlichende Texte mit einfachen Melodien – und erfreut sich seit der russischen Invasion in der Ukraine wachsender Beliebtheit.
Shaman spielt gerne mit offensichtlicher Nazi-Symbolik: Eine Armbinde in Russlandfarben, schwarze Springerstiefel und weißblond gefärbtes Haar sind seine Erkennungszeichen; seinen Song My („Wir“) – hat er am 20.4.2023, dem Geburtstag Adolf Hitlers, veröffentlicht. Sein Song Moi Boi übersetzt sich auf Deutsch zu „Mein Kampf“.
Wer steckt hinter dieser Galionsfigur von Putins Propagandamaschinerie?
Und wie passt diese NS-Symbolik dazu, dass Russland angeblich gegen Nazis in der Ukraine
kämpft?
Zu Gast in dieser Folge sind der Musikwissenschaftler Prof.Dr. David-Emil Wickström, die Slavistin Dr. Daria Khrushcheva und die Historikerin Dr. Alexa von Winning.

Dieser Audio-Beitrag enthält Gema-Material und musste aus diesem Grund 7 Tage nach Veröffentlichung depubliziert werden.

Folge 3: Gegen Das Regime

Die russische Musikszene hat sich unter Wladimir Putin stark gewandelt: Seit er an die Macht gekommen ist, sind die Einschränkungen und Gefahren für Musiker:innen, die gegen ihn sind, stetig gewachsen. Mit der Ausweitung des Angriffskriegs auf die gesamte Ukraine haben einige Künstler:innen aber eine rote Linie gezogen und sich öffentlich gegen Putin gestellt.
Die Konsequenzen sind schwerwiegend: Viele von ihnen, darunter der Rapper Face und das Elektroduo IC3PEAK hat Putin zu sogenannten „ausländischen Agenten“ und damit quasi zu Landesverrätern erklärt. Die Entscheidung, die diese Musiker:innen treffen mussten, ist also nicht nur die gegen Putin, sondern auch die, ihre Heimat zu verlassen. Denn als „ausländischer Agent“ ist man in Russland nicht mehr sicher.
Der Schmerz darüber ist auch Thema in der oppositionellen Musik, die wir uns in dieser Folge genauer anschauen.
Zu Gast in dieser Folge sind der Musikwissenschaftler Prof.Dr. David-Emil Wickström, die Slavistin Dr. Daria Khrushcheva und die Historikerin Dr. Alexa von Winning.

Dieser Audio-Beitrag enthält Gema-Material und musste aus diesem Grund 7 Tage nach Veröffentlichung depubliziert werden.

Folge 4: Ich mache Kunst, also bin ich.

In dieser letzten Folge werfen wir einen Blick in die Ukraine. Denn Putins Regime versucht nicht nur, das eigene Volk mit Hilfe von Musik für den Krieg zu begeistern, sondern, auch dem Gegner im aktuellen Angriffskrieg, also dem ukrainischen Volk, seine Kunst und Kultur wegzunehmen. Schließlich unterstützt eine eigene Kultur das Bild der Ukraine als eigenständiges Land und das geht Putin gegen den Strich. Denn er behauptet, dass die Ukraine historisch ein Teil von Russland sei. Diese Erzählung ist einer der zentralen Punkte, mit dem Putin den Angriffskrieg auf die Ukraine rechtfertigt. Russen und Ukrainer seien angeblich ein Volk und müssten wiedervereinigt werden.
In dieser Folge schauen wir auf den historischen Ursprung dieser Behauptung, aber vor allem auch darauf, wie Musik dem ukrainischen Volk im Krieg Mut machen kann. Dafür ist der Dirigent und musikalische Leiter des Charkiw Music Fest, Vitali Alekseenok, als Gesprächsgast mit dabei.
Die historischen Hintergründe liefert auch in dieser Folge Dr. Alexa von Winning.

Dieser Audio-Beitrag enthält Gema-Material und musste aus diesem Grund 7 Tage nach Veröffentlichung depubliziert werden.

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