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Vier Freunde, eine Bühne und der «Mount Klotz»

Max Giesinger und seine «Friends» bringen den Hügel am ersten DAS FEST-Abend zum Beben

© Björn Strasser

Von Björn Strasser am veröffentlicht.

Es ist ein DAS FEST-Abend voller Überraschungen – und für ihn ist es jedes Mal ein Heimspiel. Der gebürtige Badener Max Giesinger hat beim vierten Fest-Besuch wieder einmal den Hügel zum Beben gebracht. Wie der Name - «Giesinger und Friends» - schon sagt, er kam nicht alleine. Dieses Mal bringt er vier Freunde mit. Und für ihn war es das Konzert seines Lebens, berichtete er später im Fest-Interview.

Über dem Mount Klotz hängt ein Bogen aus Erwartung, Lichtern und Vorfreude. Es liegt Spannung in der Luft – die Besucher freuen sich auf den Top Act am Fest-Donnerstag, auf den Eröffnungsheadliner. Die Menschen stehen dicht gedrängt, es ist voll. Überall wird noch diskutiert, wer die zwei geheimen Freunde sind, die Giesinger begleiten. Pünktlich um 20:45 Uhr ist es so weit: Max Giesinger stürmt auf die Bühne – und das gesamte Fest-Gelände feiert ihn. Die Bühne wird dieses Jahr zum Ort geteilter Geschichten – nicht nur Giesinger steht im Mittelpunkt, sondern auch die Musik seiner Gäste.

Der Sound des Zusammenseins

Schon vor seinem Konzert läuft es rund - das Team der Karlsruher Großveranstaltung zeigt, wie gut es funktionieren kann. Die erste Herausforderung: Die Sicherheitskontrollen. In den letzten Jahren gab es lange Schlangen, dieses Jahr liefen die Kontrollen zügiger und geordneter. Die zweite Herausforderung: Das Wetter. Trotz einer Unwetterwarnung und einem dunklen Himmel blieb es trocken, die Wolken verzogen sich glücklicherweise. Nicht nur der Veranstalter ist erleichert, sondern auch die Besucher.

Von Giesingers «Friends» waren zwei schon im Vorfeld bekannt: Mit Mieze Katz, der Sängerin der Berliner Elektropop-Band „MiA.“, eröffnet Giesinger seine Duos – und sie spielen nicht nur seinen Hit „Auf das, was da noch kommt“, sondern auch den Song „Moleküle“ von MiA. Der zweite «Friend»: Johannes Oerdings Auftritt auf der Fest-Bühne war ebenfalls nicht überraschend – mit ihm ging er durch das Publikum zu einem kleinen Podest. Dort, nur wenige Zentimeter von den Fans entfernt: Nähe, Gespräch – und ein gemeinsames Bier. Aber natürlich – auch Musik. Zwei Stimmen, ein Herzschlag und natürlich der gemeinsame  neue Song «Wimpernschlag».

Eine unschlagbare Kombination

Was Giesinger in diesem Jahr zeigt, ist mehr als ein Set – es ist eine szenisch-musikalische Choreografie. Damit steht er im Kontrast zu den anderen Top Acts. Giesingers Auftritt fühlt sich deutlich runder an. Die Gastauftritte sind nicht bloß Inserts, sondern dramaturgisch eingebunden: Sie rahmen Stücke seines kommenden Albums «Glück auf den Straßen», das erst im September erscheinen wird. Doch viele dieser neuen Songs erklingen bereits – mit gewohntem Klangbild: Gitarre, Klavier, Saxophon. Der Sound von Giesinger bleibt – warm, direkt, eingängig. Die Songs sind mit Refrains, bei denen man direkt mitsingen kann – egal ob man diese bereits kennt oder nicht. Und wie immer schreibt und singt der Singer-Songwriter über Themen, die uns Menschen bewegen – über Selbstfindung, Beziehungen und Zweifel.

Der geheime dritte Gast nach Oerding? Mark Forster. Er war einer der beiden geheim gehaltenen Gäste. Auf dem kleinen Podest inmitten der Zuschauer fragte er diese, welchen Song sie denn gerne hören würden. Giesinger tat dann so, als ob er „194 Länder“ gehört habe – und spielte den Song entsprechend an. Statt, dass er dann sang, trat Forster auf die Bühne. Ein kurzer Bühnenstreich mit großer Wirkung. Gemeinsam sangen sie noch Forsters Hit «Au Revoir», ein Song, bei dem der Mount Klotz am Ausrasten war.

Überraschungsgast versetzt den «Mount Klotz» in Ekstase

Der letzte Überraschungsgast, erst bei der Zugabe, sprengt wohl endgültig die Stimmung, sie explodiert. Mit Peter Schilling singt Max Giesinger die DFB-Torhüterhymne «Major Tom». Die Menschen sangen, eher grölten den Song leidenschaftlich mit. Es wird laut auf dem Berg – auch die Handylichter gingen in Massen an. Der Hit wird zur kollektiven Hymne eines Festabends. Es war ein wirklich gelungener Abschluss – ein Highlight, der Giesingers Auftritt noch ein bisschen einzigartiger machte.

© Björn Strasser

Es ist ein ganz besonderes Gefühl, welches Giesinger während seiner Show schafft. Die Menschen sind begeistert. Giesingers Act ist wohl für die meisten Karlsruher eine Pflichtveranstaltung. Was danach bleibt, ist nicht nur ein Ohrwurm, sondern ein Gänsehautmoment. Es sind Bilder und Gefühle, die hängen bleiben.

Fortsetzung folgt

Max Giesingers Auftritt auf dem Mount Klotz war mehr als ein Konzert. Er war ein Zusammenspiel: von Freunden, von Genres, von Generationen. Wer das verpasst hat oder einfach nicht genug bekommen konnte, darf sich freuen. Der gebürtige Badener kommt nämlich zu seinem Jahresabschluss am 20. und 21. Dezember wieder nach Karlsruhe. Dann aber nicht unter freiem Himmel, sondern im «Tollhaus» im Alten Schlachthof. Bis dahin ist auch das neue Album da. Und vielleicht auch ein weiteres Kapitel dieser musikalischen Freundschaftserzählung.

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